Die richtige Bindung bestimmt das erfolgreiche Druckerzeugnis

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Die richtige Bindung bestimmt das erfolgreiche Druckerzeugnis

Ab einer Seitenzahl von insgesamt acht Seiten empfiehlt es sich, über die optimale Bindung für das Druckprodukt nachzudenken.

Denn die Wahl der Bindung sollte je nach Einsatzzweck ausgewählt werden. So ist die Botschaft einer Imagebroschüre anders zu transportieren als die Informationen einer Gebrauchsanweisung. Das wirkt sich auch auf die Art der Bindung aus: Bereits im Vorfeld ist festzulegen, welche Wirkung das Druckprodukt erzielen soll.

Bei der Bedienungsanleitung kommt es hauptsächlich darauf an, alle relevanten Informationen übersichtlich und gut verständlich zu präsentieren und mit dem gewählten Endformat noch in die Produktverpackung zu passen. Bei der Imagebroschüre steht die emotionale Ansprache und die Weitergabe einer positiven Gesamtwirkung im Vordergrund. Außerdem unterscheiden sich beide Produkte in der Haltbarkeit: Wird die Gebrauchsanweisung meist nur einmal zur Hand genommen, befindet sich eine Imagebroschüre länger im Umlauf oder wird regelmäßig zum Nachschlagen genutzt.

Nachdem Seitenanzahl, Endformat und Papiergrammatur für die Inhaltsseiten sowie den eventuellen Umschlag feststehen, bleibt noch die Entscheidung der richtigen Bindungsart.

Der Großteil der heute produzierten Drucksachen ist zur Kommunikation gedacht. Sei sie werblich oder nicht werblich – ihre Aufgabe ist es, dem Betrachter und Leser etwas zu vermitteln. Dabei entscheidet die Aufmachung darüber, ob der Inhalt wahrgenommen und gerne gelesen wird.

Nicht länger als ein Wimpernschlag ist der Zeitraum, in dem Ihre Drucksachen einen passenden Eindruck machen können, im Durchschnitt nur 1,7 Sekunden. Und der erste Eindruck zählt, wie der Volksmund sagt. So verwundert es nicht, dass neben dem Design des Titels und neben dem Format ganz besonders die Bindung zum Blättern und weiterlesen einlädt. Oder eben nicht!

Worauf es bei der Wahl einer geeigneten Bindungsart ankommt, welche einzelnen Bindungstypen es gibt und welches ihre Botschaft an den Betrachter ist, erfahren Sie im Folgenden. Gerne beraten wir Sie auch persönlich: Ein Partner des go4copy.net-Netzwerks mit über 70 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz befindet sich bestimmt in Ihrer Nähe!

Klammerheftung  (oder auch Rückenstichheftung, Drahtheftung)

Die Bindung für Drucksachen mit geringen Seitenzahlen ist in der Regel die Klammerheftung.

Diese Bindeart wird meist für weniger anspruchsvolle und kurzlebige Druck-Erzeugnisse angewendet – die gedruckten Bögen werden am Binderücken durch Heftklammern aus Draht verbunden.

Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Drahtheftung.

Bei der Drahtklammer- und Ringösenheftung (auch Sattelheftung) werden die ineinander gesteckten Bogen auf einen „Sattel“ aus Metall positioniert. Der Drahtheftkopf stößt dann die Drahtklammern durch den Produktrücken hindurch. Die Ringösenheftung eignet sich durch die dezent eingearbeiteten Ösen vor allem für Broschüren, welche archiviert oder in einem Ordner aufbewahrt werden.

Die seitliche Drahtheftung kommt vorwiegend bei einfachen und preisgünstigen Produkten zur Anwendung, wie zum Beispiel kleinere Broschüren, Schreibblocks, Einzelblatt-Kalendern usw.. Die Drahtklammern gehen dabei durch den ganzen Block hindurch. Die Blätter werden seitlich oder oben geheftet und, wenn nötig, mit einem Karton oder Fälzelband verstärkt.

Eine Klammerheftung ist praktikabel und solide, aber wenig „sexy“. Die Broschüre mit Klammerheftung transportiert die Botschaft: „Hier kommt Information mit professionellem Anspruch. Aber: Sie kostet Dich (als Empfänger) nichts und vertritt daher üblicherweise die Interessen des Herausgebers.“

Wer sein Druckprodukt durch eine Bindung noch aufwerten und damit dem Empfänger mehr Wertschätzung suggerieren möchte, setzt auf die Verbindung mit Druckveredelungen wie partielle Lackierungen, Prägungen oder Stanzungen. Auch über die Wahl eines hochwertigeren Papiers (z.B. Naturpapier oder exklusive Papiere) kann man der Broschüre einen edleren Anstrich geben.

Vorteile: Seitenübergreifende Designs und Bilder, längere Artikel oder grafisch gestaltete Werbeanzeigen kommen bei dieser Broschürenbindung sehr gut zur Geltung. Diese Bindung eignet sich gut für die Ablage (ein Heft ist flach und kann gut gestapelt oder in Mappen zusammengefasst werden) oder in der Abheftung (mit Ösen).

Einschränkung: Die Seitenzahl muss immer durch vier teilbar sein.

Anwendungen: Image- oder Informationsbroschüren, Geschäfts- oder Jahresberichte, Speisekarten, (Kunden-)Magazine oder Vereinszeitungen, Programmhefte für kulturelle Veranstaltungen, Zeitschriften,  Schulungsunterlagen, Ergänzungs- und Sammelhefte.

RingösenheftungKlammerheftung

Die Spiralbindung

Dieses einfache Verfahren eignet sich hervorragend für kleinere Auflagen, da Produkte mit einer Spiralbindung preiswert und schnell hergestellt werden können. Die perforierten Einzelblätter werden mit einer Metall- oder Plastikspirale zusammen gehalten.

Was ist nun der Ersteindruck des Empfängers einer Spiralbindung? Zunächst einmal ist es allgemein bekannt, dass viele Unternehmen eine Bindemaschine für Spiralbindungen im Büro haben und diese Bindungsart gerne für Drucksachen aus dem hauseigenen Laserdrucker nutzen. Es ist also eine typische Bindungsart für hausgemachte und interne Bürokommunikation, was generell den offiziellen Charakter schmälert.

Eine Spiralbindung vermittelt dem Betrachter, dass es sich bei dem Druckwerk um etwas Vorläufiges, Internes oder speziell auf ihn Zugeschnittenes handelt. Im Fall eines individuellen Angebotes, eines Arbeitspapieres, eines individuellen Konzeptes oder einer Präsentation ist das ideal und entspricht den Erwartungen des Empfängers. Für eine Imagebroschüre oder einen Geschäftsbericht ist die Spiralbindung daher kaum geeignet – hier würde sie wenig Wertschätzung transportieren.

Möchte man eine optisch wertigere Spiralbindung, lohnt es sich, auf eine Wire-O-Bindung zurückzugreifen. Diese Form der Bindung erlaubt ein komplettes Umschlagen der einzelnen Broschürenseiten ohne Verblättern. Die flexible und stabile Wire-O-Bindung gibt es in vielen Farben, z.B. Silber, Schwarz oder Weiß.

Vorteile: Die Seitenzahl muss nicht durch vier teilbar, sondern nur gerade sein. Und falls viele Notizen während eines Seminars oder einer Schulung anstehen, dann kann die Spiralbindung hierfür leicht eingesetzt werden. Die Einmaligkeit der Spiralbindung liegt auf der Hand – beziehungsweise auf dem Tisch, da das Druckerzeugnis wunderbar plan aufliegt. Ohne Knicke oder sperrigen Buchrücken kann es um bis zu 360° umgeschlagen werden, das ist perfekt für das Arbeiten am Schreibtisch oder auch im Stehen, wenn das Papier für Notizen bereit stehen soll. Und damit offenbart sich eine weitere Stärke der Spiralbindung, nämlich die in der Funktion als beschreibbares Booklet oder Trainingsunterlage, da sie stabil und strapazierfähig ist. Außerdem lassen sich Spiralbindungen mit Abheftstreifen kombinieren – die kleinen schmalen transparenten Folien mit Lochung.

Einschränkung: Anders als Klammerheftungen sind Drucksachen mit Spiralbindung deutlich weniger praktisch zu stapeln, da die Spirale immer mehr Durchmesser hat, als die zu bindenden Seiten, und dadurch seitlich etwas „aufträgt“.

Anwendungen: Sie bietet sich vor allem für Handouts und Diplomarbeiten, Speise- oder Menükarten, Vorlesungsbegleiter, Notensammlungen, Handbücher oder Bedienungsanleitungen, Handouts für Präsentationen oder Verkaufsbroschüren.

Spiralbindung

Klebebindungen

Klebebindungen eignen sich besonders gut für das Erfassen größerer Seitenzahlen. In der Variante der Verarbeitung mit Polyurethanklebstoff (PUR) ist diese Bindung außerdem sehr strapazierfähig und langlebig.  Mit einem UV-lackierten oder cellophanierten Umschlag kommen Optik und Haptik besonders gut zur Geltung und machen diese Broschüre gegen Kratzer unempfindlich.

Fälzelleimbindung

Eine schnelle und stabile Bindung für Haus- und Bachlorarbeiten, bei der die einzelnen Seiten mit Dispersionsleim verklebt werden. Als Deck- und Rückblatt wird in der Regel ein Karton mit eingeleimt. Über die Stirnseite wird ein schwarzes Textilband geklebt. Anschließend wird das Produkt außen herum um je 1 mm beschnitten, um glatte Kanten zu erhalten.

Softcoverbindung (oder auch Taschenbuchbindung)

Die Softcoverbindung ist ein preiswertes und hochwertiges Verfahren. Diese Bindung wird vor allem zur Herstellung von Taschenbüchern benutzt.
Durch die Möglichkeit den Umschlag selbst zu gestalten, ist die Softcover-Bindung die beste Lösung Buchumschläge optisch dem Inhalt anzupassen oder eine individuelle Note zu verleihen.

Bei dieser Bindung werden in der Bindemaschine zuerst die Innenseiten am Rücken miteinander verleimt. Dann wird ein Klebestreifen mit Leimschicht am Rücken und noch ca. 3 mm an den Seiten aufgeklebt und der bedruckte Umschlag (in der Regel 250 g – 300 g), um die zum Buchblock verleimten Innenblätter gelegt und nochmals mit diesen verleimt. Nach dem Erkalten des Leims bildet der Rücken eine feste Verbindung mit den Innenblättern. Zum Abschluss wird das fertig gebundene Werk an den drei offenen Seiten aufs Endformat zugeschnitten.
Es hat einen flexiblen Umschlag. Da die Bindung per Klebung erfolgt, muss die Seitenzahl nicht durch vier, sondern nur durch zwei teilbar sein.

Vorteile: Emotional beleuchtet, wirkt ein Softcover hochwertiger, als eine geheftete Broschüre oder gar eine Spiralbindung. Durch Gewicht und Bindung wird es eher als Buch wahrgenommen und besitzt daher in der Erstbetrachtung einen offizielleren und „wichtigeren“ Charakter. Es wirkt durch den flexiblen Einband jugendlicher, leichter und dynamischer als ein Hardcover: Damit ist es z.B. für seitenstärkere Publikationen eines jüngeren Unternehmens gut geeignet. Auch hier kann eine Aufwertung durch Druckveredelungen oder ausgewählte Papiersorten in Einzelfällen Sinn machen.

Anwendungsbeispiele: Kataloge für Produkte oder Preislisten, Veröffentlichungen wie Statistiken oder Dissertationen, Imagebroschüren, Geschäftsberichte, Jahresberichte etc..

Klebebindung

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